Eva Schöffel

Text von Anne Tilkorn

Eva Schöffel geht in ihren Arbeiten von der Fläche in den Raum. Ihre Linoldrucke kommen mit ganz wenigen Farben aus. Die Wirkung scheint gerade dadurch so groß, weil Eva Schöffel ein Minimum an Farbe wie auch an gestalterischen Formen verwendet. Es ist, als sei alles, was sie nicht macht, alles was sie weglässt, gleichsam mit auf dem Bild und verleiht ihm eine rätselhafte Kraft. Die Serie der Garten-Bilder kommt mit den Farben rot und grün aus. Das eine zeigt drei rote Baumstämme, die u-förmig angeordnet eine Blumen-menge einzwängen. Es gibt viel zu sehen auf diesem Bild. Den Kontrast zwischen den Kreisen der Stämme und den sternförmigen Blättern der Blumen, das Zusammentreffen der strukturierten Blättermenge  mit der monochromen grünen Umgebung. Schließlich wird der Blick die Stämme entlang nach hinten gezogen, wo der querliegende Baum die Horizontlinie vorbereitet Auch in der Serie der Zimmer-Bilder gelingt es Schöffel immer wieder mit einfachsten Mitteln faszinierende Räume zu eröffnen, die den Betrachter unaufhörlich in sich hineinlocken.
Anne Tilkorn (Magazin ku 1/04)


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